In unserer Stadt gehören die Wirtschaftswege maßgeblich zur Infrastruktur. Sie haben eine große Bedeutung für die Landwirtschaft und auch darüber hinaus. Daher sind die Investition in Wirtschaftswege notwendige Erhaltungsmaßnahme der landwirtschaftlichen Infrastruktur.

Das bisherige erfolgreiche Finanzierungsmodell aus Grundsteuer A und allgemeinen Geldern aus dem städtischen Haushalt war ein Agreement, das zwischen allen Beteiligten vereinbart wurde. Dieses gemeinsam getragene Modell muss nun weiterentwickelt werden – bleibt aber grundsätzlich eine solide und tragfähige Lösung.

Die Argumente zur Finanzierung über einen Verbandsbeitrag überzeugen mich nicht.
In Gescher hat man mehr als zehn Jahre am Verbandsmodell gearbeitet und es nun fallen gelassen. Daraus muss man lernen.

• Die Kostenbeteiligung der Anlieger im Außenbereich über einen Verband wäre eine Ungleichbehandlung im Vergleich zum Innenbereich und schwer vermittelbar.
• Würde die Verbandsfinanzierung durch drohende Klagen gehemmt, würde die Sanierung zum Erliegen kommen. Dann wäre ein Sanierungsstau vorprogrammiert.
• Im Übrigen wäre ein Verbandsbeitrag auch nichts anderes, als eine Erhöhung der Abgabenlast.

Fördermittel müssen on Top genutzt werden, sollten aber nicht fester Bestandteil eines Finanzierungsmodells sein, da die Förderprogramme stark überzeichnet sind und oft weitere Voraussetzungen erfordern.

• In 2023 wurden nur 29 von 66 Anträgen bewilligt. 
• Diese Situation wird sich auch zukünftig kaum verändern, da Wirtschaftswege in allen Städten und Gemeinden ein Thema sind.
• weitere Fördervoraussetzung: 3,50m Mindestwegebreite ist bei den Wirtschaftswegen auf dem Gebiet der Stadt Velen im überwiegenden Teil nicht gegeben. 

Die Verwendung der Einnahmen aus dem Bürgerenergiegesetz NRW bieten eine Möglichkeit zur teilweisen Finanzierung, da sie zur Akzeptanzsteigerung der Windenergie vor Ort eingesetzt werden sollen.

Allerdings ist auch hier zu beachten, dass es Anlagen gibt, bei denen die 0,2 Cent pro Kilowattstunde auf mehrere umliegende Gemeinden z.B. Velen, Reken, Gescher, Heiden und Südlohn aufgeteilt werden.

Ein tragfähiges Finanzierungsmodell baut auf dem bewährten System der Grundsteuer A und kommunalen Mitteln auf – ergänzt um realistische Zusatzbausteine wie Fördermittel oder Einnahmen aus dem Bürgerenergiegesetz.

Entscheidend ist, dass dieses Modell gemeinsam mit den Betroffenen im Außenbereich entwickelt wird. Ein offener Dialog im Vorfeld ist dafür unerlässlich.

• Ich habe – wie jeder Bürger – ein Gespräch im Rathaus angefragt.
• Es ging ausschließlich um öffentlich zugängliche Themen aus dem Ratsinformationssystem.
• Ich stelle Fragen, informiere mich umfassend und höre zu – das gehört zu einer seriösen Vorbereitung auf das Amt.

Unsere Stadt braucht frische Energie, klare Entscheidungen und jemanden, der sich ernsthaft einarbeitet.

Mir ist wichtig, dass wir trotz aller Unterschiede den Austausch suchen – fair, sachlich und mit Blick auf das, was Velen und Ramsdorf wirklich weiterbringt.

Sehr transparent teile ich den Interessierten an dieser Stelle die von der Borkener Zeitung gestellten Fragen und meine Antworten mit:

1) Gab es ein Gespräch im Rathaus mit Frau Jeske und Frau Wilde?
Ja, das Gespräch fand am Mittwoch, 16. April 2025 im Bürgerrathaus Velen statt.

2) Wie kam es zu dem Termin?
Ich habe bei Frau Jeske einen Termin für ein Informationsgespräch angefragt.

3) Waren Sie als Velener Bürger bei dem Gespräch oder als Bürgermeisterkandidat?
Ich bin beides – Bürger dieser Stadt und Bürgermeisterkandidat. Das lässt sich in dieser Situation nicht vollständig trennen. Mein Interesse an kommunalpolitischen Themen ergibt sich aus beiden Rollen.

4) Was war der Anlass für das Gespräch? Welche Themen wurden besprochen?
Es ging um aktuelle, öffentlich bekannte Themen der Stadtentwicklung. Die Gesprächsinhalte bezogen sich ausschließlich auf Informationen, die auch jeder andere Bürger über das Ratsinformationssystem einsehen kann. Ich habe Fragen gestellt, die sich aus öffentlichen Vorlagen ergeben hatten.

5) Können Sie den Vorwurf nachvollziehen, dass ein Gespräch im Rathaus während des Wahlkampfs mit Frau Jeske und der Bauamtsleiterin den Anschein erwecken könnte, Sie würden von Frau Jeske auf den Wahlkampf vorbereitet?
Nein. Ich sehe darin weder eine Bevorzugung noch eine Wahlkampfhilfe. Ich habe ein Gespräch geführt, das jeder anderen Person in gleicher Weise offengestanden hätte. In den vergangenen Monaten habe ich zudem an nahezu allen öffentlichen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse teilgenommen und viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen geführt. Die Themen interessieren mich und diese Informationsgespräche gehören für mich zu einer verantwortungsvollen Vorbereitung auf das Bürgermeisteramt. Die Stadt Velen braucht jemanden, der zuhört, Fragen stellt und alle Seiten kennt, bevor Entscheidungen getroffen werden. Genau das tue ich – und das ist aus meiner Sicht kein Grund zur Kritik, sondern Ausdruck von Ernsthaftigkeit und Engagement. Und: Es ist ein Versprechen an die Bürgerinnen und Bürger.